Über uns

Sonntag, 26. August 2012

viel passiert...

seit dem letzten Post. Wir haben Liuli verlassen, dafuer hat uns Dr. Sam Ndimbo (Dr. Daniels Bruder) sein Auto zur Verfuegung gestellt, so hatten wir die Moeglichkeit auf dem Weg nach Songea noch das Krankenhaus in Peramiho zu besuchen. Dabei handelt es sich um ein Missionshospital der katholischen Kirche. Dazu gehoert ein riesiger Komplex mit Kirche, Kloster, Schule, Farm (inklusive Schlachtung und eigener Wurstherstellung), handwerklichen Betrieben...kurz und gut - eigentlich ein eigenes Dorf. Das Krankenhaus war mit unserem kleinen St. Annes kaum zu vergleichen.

In Songea angekommen waren wir Abends bei Father Komba zum Essen eingeladen, worueber Daniel und ich uns sehr gefreut haben. Am naechsten Morgen haben wir dann den Bus Nach Iringa genommen, was der Ausgangspunkt unserer Safari in den Ruaha National Park war. Dabei handelt es sich aktuell um den zweitgroessten Nationalpark Afrikas (nur der Kruger ist groesser). Unser Trip startete morgens um 8:30 am Hotel, gegen 11 Uhr haben wir den Eingang zum Park passiert und hatten dann dort 24 h Aufenthalt. Daniel und ich hatten einen Landcruiser ganz fuer uns alleine, da sich auf die schnelle niemand mehr gefunden hat ( wodurch es fuer alle guenstiger geworden ware).  Die Safari bestand dann aus in-Schrittgeschwindigkeit-durch-den-Park-fahren, die Landschaft geniessen und Tiere beobachten. Oh, wie untertrieben das ist!!! Als Europaer kann man sich die Weite der afrikanischen Steppe kaum vorstellen, auch wenn man sie eigentlich aus dem Fernsehn kennt. Die zahlreichen Tierbeobachtungen spotten jeder Beschreibung, so haben wir Impalas, mehrere Antilopenarten, Zebras, Giraffen, Bueffel, Elefanten, Flusspferde, Krokodile, Loewen, einen Leoparden und noch viel mehr teilweise aus allernaechster Naehe gesehen. Ein absoluter Hoehepunkt war wohl, 2 Loewen dabi zu beobachten, wie sie eine Giraffe gefressen haben...und das aus weniger als 10 meter Entfernung. Die Safari war eine absolut beeidruckende Erfahrung.
Nach 24 h Aufenthalt im Park sind wir dann zurueck nach Iringa gefahren (wo wir bei unserer Ankunft 2 Tage vorher uebrigens zum ersten mal seit 4 Wochen wieder andere Nsungus, Weisse, gesehen haben, und wir uns tatsaechlich mal wieder in unserer Muttersprache mit anderen Menschen ausser uns selber unterhalten konnten...), von wo aus wir heute morgen den Bus nach Dar genommen haben. So sind wir also wieder im Kibodya Hotel, von wo aus unsere Reise vor 5 Wochen mehr oder weniger begonnen hat...und morgen Mittag geht es dann mit der Faehre nach Sansibar. Eine Woche ausspannen und "Urlaub" machen, bevor wir die Heimreise antreten werden.

Montag, 20. August 2012

Die letzten Tage in Liuli

Vermutlicher unser letzter Eintrag aus Liuli.
Die letzten Tage sind wie im Flug vergangen, wir waren viel unterwegs und haben einiges gesehen. Morgen wird der letzte Tag in Liuli sein, bevor wir Mittwoch sehr frueh aufbrechen. Am Freitag werden wir dann zwei Tage auf Safari sein um dann abschliessend die letzten Tage auf Sansibar zu verbringen.
Morgen werden wir nur noch unsere Taschen packen, die uebriggebliebenen Materialien ans Krankenhaus geben, Buecher zurueck geben und den Leuten Auf Wiedersehen sagen.
ich persoenlich gehe mit dem typischen weinenden und lachendem Auge. Ich freue mich darauf, dass es weiter geht und wir neue Dinge erleben, auf der anderen Seite fuehlt man sich ja schon etwas heimisch hier und hat in die Aufgaben hineingefunden. Mit der hiesigen Arbeitsmenatalitaet konnte ich mich bis jetzt immer noch nicht anfreunden.

Donnerstag und Freitag waren wir auf einer Tour in den Norden. Durch die deutschen Foerderer (insb. auch die Friends of St. Annes) wird das Mother and Child Health Care getragen. Ziel ist es in die Doerfer zu fahren und in den lokalen Medizinzentren Vorsorgeuntersuchungen durchzufuerhen. Dazu hat das Krankenhaus unter anderem auch ein mobiles Ultraschall bekommen.
Letzten Monat ist eine solche Tour das erste mal gelaufen, letzte Woche nun das zweite mal. Wir hatten das Glueck eine solche Tour begleiten zu koennen.
Donnerstag ging es los. Auf dem Weg in den Norden hat uns Dr. Daniel viele Orte gezeigt, zu denen er verbunden ist, sein Elternhaus, seine Schule und auch Verwandte haben wir getroffen, die oft auch seine Patienten sind. Die Strassen sind schlecht und von den starken Regenfaellen der Regenzeit gezeichnet. Wir uebernachten bei einer netten Familie, Abends ein Bier am Strand mit Lagerfeuer.
Der naechste Tag ist fuer die Untersuchungen. An zwei Standorten untersuchen wir ca. 70 Frauen. Uns geht es darum, die jenigen zu finden, die Risiken haben und in jedem Fall im Krankenhaus entbinden sollen oder gar ein Kaiserschnitt noetig ist. An diesem Tag bedeutet das Stress und viel Praxistraining fuer uns.

Das Wochenende ist viel entspannter. Wie jeden Tag haben wir uns um das verbuehte Maedchen gekuemmert, heute das letzte mal, ab Morgen geben wir das in andere Haende und wuenschen ihr das beste. Sonntag war hier Markt, eine Art Flohmarkt fuer alle Waren des taeglichen bedarfs, viele tausend Menschen waren Dort, ein buntes Treiben, Handeln, Kaufen und Verkaufen. Wir haben dort Souveniers fuer unsere Freundinnen geholt und wieder einiges an lokalen Snacks probiert.

Einigermassen entspannt gehen wir also auf die letzten Schritte unserer Reise.

Dienstag, 14. August 2012

Manchmal ist das Leben nicht fair...

Wir lernen hier echt viel und sind auch, wie ich schon schrieb, echt erstaunt, was hier so alles gemacht und behandelt wird, aber manches ist hier oft einfach schwer zu ertragen. Dabei geht es nicht darum Schuld zu definieren oder etwas schlecht zu machen, sondern manche Dinge einfach mal dar zu stellen.
Die Lage hier ist nun mal nicht einfach, wie oft in Entwicklungslaendern ist auch hier das Geld knapp. Wenn dann noch Korruption und Fehlmenagement dazu kommt kann das oft schwierig werden (Ich werde das, wenn ich zu Hause bin mal naeher betrachten). Unter anderem fuerht das auch dazu, dass das Personal seit Monaten nicht bezahlt wurde, aber eben auch das viele Materialien nicht da sind.
Eine Eigenschaft, die man uns deutschen ja immer so nachsagt ist ja unsere Ordnungsliebe und das wir alles immer Planen muessen, ich glaube Christian und insbesonder ( ;-)) ich machen da keine Ausnahme. Hier in Tansania ist das aber anders. Sehr anders. In der Regel ist das kein Problem, die Dinge laufen hier, so wie sie laufen, aber es gibt auch Tage, wo man einfach etwas fassungslos da steht und nocht so recht weiter weiss.
Waehrend Christian heute zwei Sectios mit Dr. Daniel gemacht hat (die anderen Aerzte sind in der Weltgeschichte irgendwo unterwegs), hab ich mit Titus, einem Studenten aus Tansania (Dr. Sams Sohn), die Visite gemacht. Bei vielen Patienten haben wir Untersuchungen angeordnet, die seit Tagen nicht gelaufen sind. Nach der Kinderstation, bat uns die Schwester uns einen Patienten auf der Station an zu sehen.Haben wir gemacht, einen 10 jaehrigen Jungen. Wie ich feststellen musste, leblos. Die Frage, wie lange schon konnte keiner der Schwestern beantworten. Wann hat man ihn zu letzt leben gesehen? Keine Antwort. Die Zahl der Zuschauer aus dem Personal wird mehr. Ich reanimiere ein paar Minuten. Zwecklos ohne Hilfe, Sauerstoff und Beutel. Ich geben auf. Mein erstes totes Kind.
Seit dem Tag behandeln wir das kleine Maedchen mit den Verbruehungen, jeden Tag. Ploetzlich und unerwaret war heute das Material aus. Es ist zwar im Lager, aber der mit dem einzigen Schluessel ist schon gegangen, weil wir bis Nachmittags warten mussten, weil das Personal, was uns dort behilflich ist (nur die koennen das) im OP war. Das mussspater nun aber auch wieder in den OP. Frustration macht sich breit. Der Verbandwechsel muss ausfallen, was uns wieder etwas zurueckwirft. Wir entschliessen uns wenigstens die Frau mit dem wahnsinnigen Aszites (Bauchwasser) zu punktieren. Sie bekommt schon kaum Luft, aber auch hierfuer ist kein Personal da, dass uns das Material dazu geben kann. Den an dies koennen nur zwei Pfelger. Der eine war schon im OP bei der Notsectio, der andere hat sich den Tag frei genommen. Wir haben ihn spaeter Volltrunken vor seinem Haus gefunden. Ihm nehmen wir es nicht uebel, sie bekommen kein bis kaum Geld und grade die beiden arbeiten 7 Tage die Woche, da braucht man mal nen Tag auf zwei einfach frei.
Es ist leider nicht so, dass hier nur Menschen sterben oder krank sind, weil sie kein Geld haben, sondern leider auch oft, weil sie schlecht organisiert sind, auch mal unmotiviert. Manchmal scheint es ihnen auch wenig egal zu sein. Ich glaube die Umstaende hier haerten auch einfach mal ab. Auch wenn wir die Leute echt moegen und sie liebe Menschen sind, die auch viel gutes tun und oft auch motiviert sind, wirken sie eben auch oft ueberfordert, was zu vielen Problemen fuehrt. Besprechen kann man das nur schwer, die Mentalitaet und der Mangel an Geld machen Diskussionen sinnlos.

Donnerstag, 9. August 2012

Alltag

Wenn man bedenkt unter welchen Umstaenden hier gearbeitet wird sind wir doch immer erstaunt, was hier so alles gemacht wird. Leider wird im Moment hier der OP renoviert, deswegen werden hier im provisorischen OP nur Notfaelle (und das sind vor allem die Kaiserschnitte) operiert. Die Anaesthesie wir hier nur mit Ketamin/ Diazepam gemacht. Am Anfang wollten wir es nicht glauben, aber alle OPs werden ohne Intubation oder Narkotika gemacht, nicht mal relaxiert. Die Ueberwachung im OP geschiet nur mittels Pulsueberwachung am Pulsoxymeter. Ein EKG gibt es nicht. So werden hier auch recht grosse bauchschirurgische Eingriffe gemacht. Wir duerfen hier bei allem assistieren und auch selber machen. Auch das in Deutschland kaum vor zu stellen.
Die Ausbildung der Aerzte ist gut, sie wissen viel, auch ueber die Moeglichkeiten die die Patienten haben wuerden, wenn sie in groesseren bzw. entwickelten Krankenhaeusern waeren. Sind sie aber nicht. So arbeiten sie mit dem was sie haben.
So sehen wir hier sehr viele Kaiserschnitte. Wie bei uns auch, gibt es hier "Husten, Schnupfen, Heiserkeit" ur ist das hier eher "Malaria, Typhus und HIV". Insbesondere viele Kinder mit Malaria sehen wir, die Therapie koennen wir im Schlaf. Wenn das Kind mal keine Malaria hat (also wenn die Therapie nicht wirkt), wird auf Typhus behandelt. Das klappt irgendwie fast immer.
Bei den Frauen dominieren gynaekologische Erkranknungen, Aborte, Entzuendungen aber auch immer wieder Geschlechtskrankheiten, vor allem Syphillis, was auch fuer die Aborte oft der Grund ist.
Sehr oft sehen wir auch HIV in den verschiedenen Stadien. Insbesondere bei den Maennern haben wir es in spaeteren Stadien gesehen. Bisher nur eine Frau mit AIDS, die erste Endstadium AIDS Patienten die ich bisher gesehen habe. HIV Therapie kennen wir nun auch. Kinder haben wir zwar getestet, aber bisher noch nciht positiv, Gott sei Dank. Es gibt aber einmal die Woche eine Sprechstunde fuer HIV positive Kinder. Da waren wir noch nicht.
Dazu sehen wir oefters Patienten mit Verdacht auf Billharziose, Tonsilitis, Gastritir. Gelegentlich sogar Bluthochdruck. Alles was man hier auch nur theoretisch mit Antibiotika behandeln kann, wird auch mit Antibiotika behandelt. Sinnvoll erscheint uns das nicht immer, klar funktioniert das immer gut.
Die ersten Tage hatten wir Glueck und alle Patienten haben das Krankenhaus lebend verlassen. Das aenderte sich leider diese Woche. Bei Christians letzter Sectio ist das Kind verstorben, die Mutter wollte und konnte die Kosten fuer den Kaiserschnitt (etwa 50 Euro) nicht tragen, sie kam zu spaet ins Krankenhaus. Die Mutter hat mit Glueck und der Erfahrung des Arztes (Dr, Daniel) ueberlebt. Gestern sind gleich zwei gestorben, ein junges Maedchen, 19 Jahre alt, an Durchfall und dem Fluessigkeitsmangel, in der Nacht ein 5 Jahre alter Junge an Fieber. Wir koennen uns das kaum vorstellen und doch sehen wir das.
Obwohl das Gebiet hier voll mit Nahrungsressourcen sind, sehen wir viele Unterernaehrte Kinder. Das Problem ist nicht die Verfuegbarkeit der Nahrung, sondern die Unfaehigkeit oder Nachlaessigkeit der Muetter. Sie sind schlicht intelektuell in der Lage ihre Kinder zu ernaehren. Oft verkaufen sie lieber das Essen auf dem Markt, als es dem Kind zu geben. Jede Visite wird mindestens zwei Muettern erklaert, wie sie ihre Kinder zu Ernaehren haben.
Besondern mitgenommen und ans Herz gewachsen ist ein kleines Maedchen, sie kam an unserem ersten Tag mit Verbruehungen am ganzen Koerper, 50% der Koerperoberflaeche. Wir behandeln sie jeden Tag, waschen der Wunden, verbandwechseln, abtragen toter oder entzuendeter Haut. Das machen wir mittlerweile allein. Mit allen hochs und tiefs. Die Prozedur ist schmerzhaft fuer sie, aber notwendig. Schmezmittel koennen wir ihr keine mehr geben, ohne weitere Schaeden zu verursachen. Sie bekommt viele Antibiotika um die Wunden sauber zu halten. Sie hatte schon eine Lungenentzuendung, nun sogar Pilzbefall als Folge der ganzen Antibiotika. Die Mutter ist arm, allein und sehr jung, komplett ueberfordert. Sie ist auch nicht in der Lage gutes Essen zu kaufen, grade da das Kind proteinreiche Nahrung braucht. Das Essen und Teile der Therapie bezahlen also wir. Wir werden leider nicht mehr sehen, wie sie gesund wird, das wird noch Wochen bis Monate dauern. Ob sie danach ein Trauma vor Weissen hat? Wir hoffen nicht.

Wir lernen echt viel und die Aerzte machen einen guten Job. Trotzdem ist man oft frustriert ueber den Mangel an Moeglichkeiten, aber auch viele unterschiede in der Mentalitaet stehen oft im Weg. Trotzdem entwickelt sich viel und wir hoffen das hier auch in Zukunft gute Medizin gemacht wird.

Dienstag, 7. August 2012

Wo Gott noch Einfluss hat...

Da wir hier ja nicht nur das Krankenhaus erleben, sondern auch in den Alltag vieler Menschen hineinschauen koennen, dachte ich mir, ich erzaehle euch etwas ueber den Stellenwert den Glauben in diesem Land oder zumindest bei den Menschen hier einnimmt. Wichtig ist das vorallem, wenn bedenkt, das wir in einem christlichen Missonarskrankenhaus sind.
Doch ist das alles nicht ganz so einfach.
Die Menschen hier glauben und auch die Kirchen sind am Sonntag gefuellt. Wir waren am Sonntag ja hier in der Kirche, wir haben zwar nicht viel verstanden, aber der Eindruck fuer mich war sehr positiv. Die Leute Leben ihren Glauben und man merkt auch, wieviel ihnen der Glauben gibt. Sie schauen erschrocken, wenn man ihnen von Saekularisierung in Deutschland erzaehlt. Oft sagen sie einem, dass Glaube die Loesung vieler Probleme darstellt. Wenn man sie so sieht, denkt man oft, wie gut ihnen das tut, eine Moeglichkeit zu haben mit dem Leben hier klar zu kommen.
Sie sind Dankbar fuer die Missionierung. Am ersten Tag haben sie uns die Geschichte der Missinierung und der Etablierung des Christentums berichtet. Der Missionar wird hier immer wieder gepriesen, selsbt die Berge hier rundherum sind nach ihm benannt. Sie erzaehlen das mit so viel Stolz und Leidenschaft. Das Christentum hat sie befreit und ihnen ein besseres Leben gebracht. Wirklich? Wenn man sie nach der Zeit davor fragt, schauen sie einen erstaunt an. Die Zeitrechung beginnt hier mit der Christianisierung. Hoechsten die Unabhaengigkeit vor 50 Jahren ist ein weiterer Punkt in der Geschichte Tansanias. Hier in der Gegend ist vom alten Tansania nicht viel Uebriggeblieben. Den alten Namen der Gebierge rundherum kennt keiner mehr.
So gibt es hier aber auch Korruption in der Kirche und viele Glaubensrichtungen fischen nach Einfluss und Geld. Auch der Islam ist hier weit verbreitet. Bisher leben alle Religionen hier friedlich beieinander. Besonders in Dar es Salaam faellt das auf. Ich wuensche ihnen das es so bleibt.
Eine Sache gibt es uebrigens, wo das mit dem Christentum hier aufhoert: In Tansania gibt es Vielehe. Polygamie ist weit verbreitet, was nebenher auch einer der Gruende fuer die hohe HIV Infektionsrate ist. Da scheint tatsaelich etwas aus dem alten Tansania ueberlebt zu haben.

Samstag, 4. August 2012

something about food


“was essen die da eigentlich so”, mag sich der ein oder andere bestimmt fragen. “Bislang nichts aussergewoehnliches”, waere meine Antwort.
Unsere Haushaelterin Grace ist ein absoluter Engel. Sie kocht drei mal am Tag fuer uns, jederzeit steht Tee und Kaffee auf dem Tisch, und unsere Waesche waescht sie auch, natuerlich von Hand.
Da diese Region Tansanias direkten Zugriff auf den Nyasa See hat, mangelt es hier nicht an Wasser, und dementsprechend werden hier sehr viele Lebensmittel angebaut. Auf der Busreise hier her haben wir viele Maisfelder, Reisfelder, Bananenpflanzen, Casabafelder und vermutlich noch viel mehr essbares gesehen, was wir nicht zuordnen konnten.
Bei uns beginnt der Tag also mit einem meist herzhaften Fruehstueck bestehend aus Pfannkuchen, in Ei angebratenem Brot, gekochten Eiern, einem Krapfenaehnlichen Gebaeck oder Kochbananen in Sauce. Dazu ein Instantkaffee aus lokalem Anbau.
Den Unterschied zwischen Mittag- und Abendessen haben Daniel und ich bislang noch nicht wirklich herausgefunden…da gibt es als Beilage dann suesse oder normale Kartoffeln, Kochbananen, Reis, Nudeln oder Casaba-Brei. Dazu Spinat, etwas Gruenkohl-aehnliches, Bohnen in verschiedenen Variationen oder Tomaten, und entweder Schweinefleisch in einer Tomaten-Ingwer-Sauce, Huehnchen oder gegrillten Fisch. Letzteren gibt es nicht so oft wie wir urspruenglich vermutet haben, denn trotz des riesigen Sees vor der Haustuere (man kann von hier aus bei gutem Wetter uebrigens bis nach Malawi sehen, ca. 40 km) scheinen die Fischer hier nur Fische bis ca. 30 cm laenge zu fangen. Aber “fischen” bedeutet fuer die Leute hier auch, mit einem selbstgeschnitzten Einbaum-Kanu und einem kleinen Netz auf den See zu fahren. Da scheint die Ausbeute nicht besonders gross zu sein, was aber vielleicht auch wegen der guten Anbaumoeglichkeiten von Nahrungsmitteln nicht besonders wichtig erscheint.
Ach ja – nach jedem Essen gibt es als Nachtisch eine Banane. Manchmal auch Papaya oder Orangen oder Mandarinen, aber meistens Bananen.